Mehr Menschen auf den Straßen und Herauskristallisierung von Schutzmaßnahmen: Japan Covid-19 Newsletter, 8. Juni 2020
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Mehr Menschen auf den Straßen und Herauskristallisierung von Schutzmaßnahmen: Japan Covid-19 Newsletter, 8. Juni 2020
hier sind die neuesten Nachrichten aus Japan zum Thema Covid-19:
Gestern wurden in Japan 38 neue Infektionen mit Covid-19 bestätigt, davon 14 in der Präfektur Tokio. Niemand ist verstorben Die Gesamtzahl der Infizierten seit Ausbruch der Krankheit stieg auf 17.174 (17.886*). 916 (929*) Personen sind verstorben. (MHLW: Link; Präf. Tokio: Link)
* Zahlen enthalten Infektionen und Opfer auf Kreuzfahrtschiffen
In den letzten zwei Wochen seit Aufhebung des nationalen Notstandes haben sich insgesamt 538 Personen neu mit Covid-19 angesteckt, 55 Prozent davon via unbekanntem Infektionsweg. Infektionsopfer sind insbesondere junge Menschen unter 40, die fast die Hälfte der bestätigten Infektionen ausmachen. Die nächtliche Vergnügungsindustrie spielt eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung. Während die Neuansteckungen in Kitakyushu, Präfektur Fukuoka, wieder deutlich abgenommen haben, zeigt der Trend in Tokio weiterhin nach oben. (Yomiuri Shimbun, 8. Juni 2020)
In Japan gingen am gestrigen Sonntag wieder deutlich mehr Menschen auf die Straße. Landesweit stieg die Zahl der Menschen, die sich landesweit an Verkehrsknotenpunkten in großen Städten aufhielten, von etwa 60 Prozent auf 90 Prozent des Vorkrisenniveaus. Laut Daten von NTT Docomo, waren insbesondere in Sapporo (-14,8 %) und Yokohama (-23,1) wieder deutlich mehr Menschen auf der Straße, während sich insbesondere die Menschen in Nagoya (-38,1) und Osaka (Umeda; -37,8) deutlich skeptischer zu zeigen scheinen. (Yomiuri Shimbun, 8. Juni 2020)
Staatsminister Nishimura (Wirtschaftliche Erneuerung) und die Tokioter Gouverneurin Koike haben sich gestern in einem Gespräch auf dringende Maßnahmen zur Kontrolle des Infektionsrisikos in der nächtlichen Vergnügungsindustrie geeinigt. Dazu sollen Angestellte der entsprechenden Etablissements regelmäßig getestet werden und spezielle Beratungsschalter nur für sie eingerichtet werden. (Yomiuri Shimbun, 8. Juni 2020)
Die japanische Regierung hat im Zweiten Nachtragshaushalt für 2020 2,8 Milliarden Yen bereitgestellt, um ein neues System zur Verteilung von Impfmitteln aufzubauen. Durch die genaue Analyse des täglichen Bedarfs und Produktion an Impfmitteln an den jeweiligen Standorten, soll Verschwendung vorgebeugt und eine höchstmögliche Effizienz erreicht werden. (Yomiuri Shimbun, 8. Juni 2020)
Nach einer Meinungsumfrage der Yomiuri Shimbun sind 64 Prozent der Japaner unzufrieden mit den wirtschaftlichen Notfallmaßnahmen der Regierung Abe. 27 Prozent sind zufrieden. Die Anzahl der Befragten, die die Handhabung der Coronakrise im Allgemeinen durch die japanische Regierung guthießen, stieg deutlich von 34 Prozent im Vormonat auf 42 Prozent, sind aber immer noch in der Minderheit im Vergleich zu den Personen, die unzufrieden damit sind (49 Prozent, 58 Prozent im Vormonat). Die allgemeine Unterstützung des Abe-Kabinetts hat sich nur geringfügig verändert und fiel von 42 Prozent auf 40 Prozent, während die Zahl der Gegner von 48 auf 50 Prozent anstieg. Die Unterstützung zu den einzelnen Parteien hat sich nicht signifikant verändert mit der regierenden Liberaldemokratischen Partei bei 34 Prozent und der die Opposition anführenden Konstitutionell-Demokratischen Partei bei 4 Prozent. 45 Prozent gaben an, keine Partei zu unterstützen. (Yomiuri Shimbun, 8. Juni 2020)
Heute gibt es leider keine neuen Links, aber ich möchte Sie natürlich weiterhin noch auf folgende Links hinweisen:
Eine nützliche Seite der Präfektur Tokio, in der Informationen rund um Covid-19 gesammelt werden, u.a. die Zahl der durchgeführten Tests: https://stopcovid19.metro.tokyo.lg.jp/en/.
Eine Internetseite, die die Auslastung an ICU-Betten in ganz Japan wiedergibt. https://www.stopcovid19.jp/. Hierbei handelt es sich scheinbar um eine nicht-staatliche Initiative.
Auf dieser von der japanischen Regierung betriebenen Internetseite wird die Zahl der Menschen, dich sich in den wichtigsten Bahnhöfen Tokios und Japans aufhalten oder ein- und aussteigen gezählt. Link (auf Japanisch)
Hiermit möchte Sie auch noch einmal auf den Corona-Bot aufmerksam machen. Wenn Sie als Ausländer in Japan unterwegs sind und Corona-Symptome zeigen oder bloß nach Informationen suchen, könnte dieser Chatbot für Sie hilfreich sein. Er fragt Sie nach Krankheitssymptomen ab und empfiehlt Ihnen dann eine Hotline, an die sie sich zur Beratung oder Diagnose wenden können. Er ist über Amazon Alexa und Line kostenlos in den Sprachen Japanisch, Englisch, Deutsch und Mandarin verfügbar. Mehr Informationen hier http://www.easydialog.org/coronabot/ . Das hier ist keine bezahlte Werbung. Ich fand die Idee bloß super-hilfreich und verbreite sie gerne weiter, denn am Ende könnte es vielleicht tatsächlich Leben oder zumindest Nerven retten.
Zu guter Letzt freue ich mich, wenn Sie diesen Newsletter via follow.it in dem Kästchen unten abonnieren. Ich habe ein kurzes Tutorial erstellt, damit Sie wissen, wie Sie die Einstellungen vornehmen, damit Sie den Newsletter täglich zur richtigen Uhrzeit und in voller Länge erhalten: Link.
Danke für die Lektüre. Haben Sie einen guten Start in die neue Woche!
Mit besten Grüßen,
Wolfgang Thiele
(wolfgang.thiele [at] fu-berlin.de)
More People on the Streets and Fleshing Out of Government Policies: Japan Covid-19 Newsletter, June 8, 2020
Good morning,
here are the latest news about the Covid-19 situation in Japan.
38 new infections were confirmed across Japan yesterday, 14 of which happened in Tokyo prefecture. No one has died. The total number of infection cases rose to 17,174 (17,886*). The death toll is 916 (929*). (MHLW: Link; Tokyo Prefecture: Link)
* Figures include infections and casualties on cruise ships
In the last two weeks since the lifting of the national emergency, a total of 538 people have contracted Covid-19, 55 percent of them via an unknown infection route. Victims of infection are especially young people under 40 who make up almost half of the confirmed infections. The nighttime entertainment industry plays a key role in spreading. While the infections in Kitakyushu, Fukuoka Prefecture, have decreased significantly, the trend in Tokyo continues to point upwards. (Yomiuri Shimbun, June 8, 2020)
Significantly more people took to the streets last Sunday. Nationwide, the number of people in major cities across the country increased from about 60 percent to 90 percent of the pre-crisis level. According to data from NTT Docomo, significantly more people were on the streets in Sapporo (-14.8%) and Yokohama (-23.1), while the people in Nagoya (-38.1) and Osaka (Umeda ; -37.8) seem tomore skeptical. (Yomiuri Shimbun, June 8, 2020)
Minister of State Nishimura (Economic Renewal) and Tokyo Governor Koike yesterday agreed on urgent measures to control the risk of infection in the nighttime entertainment industry. For this purpose, employees of the corresponding establishments should be tested regularly and special counseling counters shall be set up just for them. (Yomiuri Shimbun, June 8, 2020)
According to a Yomiuri Shimbun poll, 64 percent of Japanese are dissatisfied with the Abe government's economic emergency measures. 27 percent are satisfied. The number of respondents who generally approve of the Japanese government's handling of the corona crisis rose significantly from 34 percent in the previous month to 42 percent, but are still in the minority compared to those who are dissatisfied with it (49 percent, 58 percent in the previous month). The overall support of the Abe cabinet has changed only slightly, falling from 42 percent to 40 percent, while the number of opponents rose from 48 to 50 percent. Support to the individual parties has not changed significantly with the ruling Liberal Democratic Party at 34 percent and the opposition-leading Constitutional Democratic Party at 4 percent. 45 percent said they do not support any party. (Yomiuri Shimbun, June 8, 2020)
I, unfortunately, do not have any other new links today, but of course, would like to continue to draw your attention to the previously posted links:
A useful web-page by Tokyo Prefecture that collects information related to Covid-19, including the number of tests performed: https://stopcovid19.metro.tokyo.lg.jp/en/.
A website that shows the utilization of ICU beds across Japan. https://www.stopcovid19.jp/. This is apparently a non-governmental initiative.
This website, operated by the Japanese government, counts the number of people staying, boarding or disembarking in main train stations of Tokyo and Japan. As you can see, a decline of 60 to 80 percent is observed in almost all train stations. Link (in Japanese)
I would still like to draw your attention to the Corona bot. If you are a foreigner in Japan and show corona symptoms or are just looking for information, this chatbot could be helpful for you. It asks you about symptoms of illness and then recommends a hotline you can contact for advice or diagnosis. It is available free of charge in Japanese, English, German, and Mandarin via Amazon Alexa and Line. More information here under this link. This is no paid advertising. I just found the idea super-helpful and like to spread it, because in the end, it might actually save lives or at least nerves.
Last but not least, I’d be happy if you’d kindly consider subscribing to this newsletter via follow.it in the box above. I have created a short tutorial so that you know how to make the settings so that you receive the newsletter daily at the right time and in full length: Link.
Thank you for reading! Have a good start into the new week!
Best Regards,
Wolfgang Thiele
(wolfgang.thiele [at] fu-berlin.de)
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