Japan Covid-19 Newsletter, 04.April 2020
Japan Covid-19 Newsletter, 04. April 2020
Guten Morgen nach Europa,
hier
sind die aktuellen Corona-Nachrichten aus Japan:
Die Anzahl der bestätigten Covid-Fälle in Japan ist um 354
Personen auf insgesamt 3131 Fälle angestiegen. In Tokyo stieg
die Zahl um 89 Personen auf insgesamt 773 Fällle. Besonders viele
Infektionen fanden scheinbar im Eiju General Hospital (永寿病院)
in Higashi-Ueno (Taito-ku) statt. Die Fälle der bestätigten
Infektionen, die mit diesem Krankenhaus in Verbindung stehen, beträgt
momentan 140. (Yomiuri Shimbun, Samstag, 04. April 2020)
Die
Tokioter Gouverneurin Koike Yuriko hat ihre Pläne für den Fall
dargelegt, dass die Zentralregierung den nationalen Notstand ausrufen
sollte.
Demnach soll es zu weitreichenden Geschäftsschließungen kommen.
Währenddessen
würden Geschäfte für Nahrungsmittel,
Medizin und Gütern des täglichen Bedarfs, ebenso wie Banken, die
Wertpapierbörse und andere Anbieter notwendiger sozialer und
wirtschaftlicher Dienste, offenbleiben.
Sie wiederholte ihre Bitte, dass die Bürger der
Hauptstadt möglichst zuhause bleiben
sollte und dass öffentliche Einrichtungen und Veranstaltungen
geschlossen/abgesagt werden sollten.
Bisher hat die Zentralregierung keinen Notstand ausgerufen. (NHK:
https://www3.nhk.or.jp/nhkworld/en/news/20200403_21/
)
Das Kabinett Abe plant die Auszahlung von je 300.000 Yen an
Haushalte, deren Einkommen durch die Corona-Krise beeinträchtigt
wurde. Dazu sollen von den jeweiligen Haushalten ein Antrag mit
Nachweisen der Einkommensminderung an die lokalen Behörden (市町村窓口)
gestellt werden. Die Auszahlung soll nicht versteuert werden.
Ausländer, bis auf jene, die sich nur kurzfristig in Japan
aufhalten, sollen ebenfalls in den Genuss dieser Auszahlungen kommen
können. Die Regierung geht von der Auszahlung von insgesamt 3,75
Milliarden Yen an 12,5 Millionen Haushalte aus. Weiterhin sollen
den lokalen Behörden insgesamt 1 Milliarde Yen als Notfallhilfe zur
freien Verfügung gestellt werden. (Yomiuri Shimbun,
Samstag, 04. April 2020)
Soweit zu den wichtigsten Nachrichten des Tages. Hier noch ein
paar persönliche Beobachtungen.
Persönlich bin ich vor zwei Tagen aus Hokkaido zurück nach Tokio
gekommen. Bisher habe ich keine großen Veränderungen des Alltags
auf den Straßen in Tokio feststellen können. Das Leben geht
scheinbar gewohnt seinen Lauf. Die Straßen in Taito-ku, wo ich mich
bisher aufgehalten habe, sind relativ gut bevölkert. Das sind
natürlich vollkommen subjektive Beobachtungen. Insgesamt habe ich
vier Veränderungen festgestellt:
(1) Gefühlte 90 bis 95 Prozent der Menschen auf der Straße tragen
OP- oder andere Arten von Mundschutzmasken. (In Hokkaido hatten wir
ebenfalls Masken vom Arbeitgeber erhalten. Beim Umzug habe ich
glücklicherweise eine Packung OP-Masken gefunden, die ich bereits im
Sommer gekauft hatte – die werden jetzt täglich getragen, bis sie
kaputtgehen.)
(2) Es gibt deutlich weniger ausländische Touristen auf den Straßen
– allerdings, anders als bei meinem Arbeitgeber in Hokkaido, gibt
es sie noch.
(3) Einige öffentliche Plätze, z.B. der Ueno-Zoo und der
Kirschblütenweg im Ueno-Park, sind geschlossen.
(4) In vielen Restaurants u.ä. findet man Desinfektionsmittelspender
für die Kundschaft. Einige Läden werben offensiv damit, dass es bei
ihnen Desinfektionsmittel zu kaufen gibt.
Damit wünsche ich Ihnen einen produktiven Tag oder ein erholsames
Wochenende, sowie viel Gesundheit für Sie und Ihre Freunde und
Bekannten.
Mit freundlichen Grüßen aus Tokio,
Wolfgang Thiele.
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