Resultate der „Go To Travel“-Kampagne und eine Stadt, die Schülern zehntausend Yen zahlt : Japan Covid-19 Newsletter, 26. August 2020
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Resultate der „Go To Travel“-Kampagne und eine Stadt, die Schülern zehntausend Yen zahlt : Japan Covid-19 Newsletter, 26. August 2020
Guten Morgen nach Europa,
Hier sind die neuesten Nachrichten aus Japan zum Thema Covid-19:
Am 24. August wurden landesweit 489 neue Infektionen bestätigt,
davon 95 in Tokio, 39 in Kanagawa, 60 in Osaka, 43 in Aichi, 51 Fukuoka und 22 in Okinawa.
Am 25. August gab es landesweit 711 neue Infektionen,
davon 182 in Tokio, 57 in Kanagawa, 119 in Osaka, 43 in Aichi, 53 in Fukuoka und 32 in Okinawa.
Im Laufe der letzten zwei Tagen sind insgesamt 27 Personen verstorben.
Die Gesamtzahl der Infizierten seit Ausbruch der Krankheit stieg auf 63.174,
die Zahl der Todesopfer stieg auf 1.216 Personen.
Hier noch die aktuellen Infektionszahlen pro 100.000 Einwohnern in den einzelnen Präfekturen. (Die Grafik stammt von NHK.)
Am stärksten sind weiterhin die Präfekturen Okinawa, Tokio, Osaka, Fukuoka und Ishikawa betroffen.
Laut dem japanischen Verkehrsministerium haben innerhalb des ersten Monats seit seinem Bestehen insgesamt 4,2 Millionen Menschen von der „Go To Travel“-Kampagne Gebrauch gemacht. Allerdings haben diese das Angebot vor allem zu Reisen in der Umgebung ihrer Wohnorte genutzt. Laut einer Auswertung von Standortinformationsdaten des Telekommunikationsunternehmens KDDI (au) haben vor allem Touristenorte in der Nähe der großen Metropolen, wie z.B. Kamakura in Kanagawa, von der Kampagne profitiert, während ländlichere Gegenden und das von der Kampagne ausgeschlossene Tokio davon scheinbar nicht profitierten und die dortigen Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr stark abnahmen. Die Zahl von 4,2 Millionen Reisenden beträgt auch nicht einmal ein Zehntel der 50 Millionen Reisenden vom Vorjahr. Daraus kann geschlossen werden, dass die Kampagne nach bisherigem Stand ihr Ziel weit verfehlt hat. Yamaguchi Natsuo 山口那津男, der Parteivorsitzender des Junior-Koalitionspartners Kômeitô, forderte die Regierung dazu auf, Tokio nicht weiter von der Kampagne auszuschließen, da die Neuinfektionen in der Hauptstadt rückläufig sind. (Yomiuri Shimbun, 26. August 2020)
Die Stadt Sôja 総社市 in Okayama hat angekündigt, allen Schülern der städtischen Mittelschule als Ausgleich für eine einwöchige Schulschließung 10.000 Yen an Unterstützung zu zahlen. Die Schule wurde vom 20. bis zum 26. August geschlossen, da am 19. August ein Lehrer an der Zeremonie zur Einleitung des neuen Semesters teilnahm, der kurz darauf positiv auf Covid-19 getestet wurde. Zwar wurde unter allen Lehrern und Schülern, die Kontakt mit ihm hatten, PCR-Tests durchgeführt und keine Infektion festgestellt, doch wurde trotzdem beschlossen die Schule vorübergehend zu schließen. Der Bürgermeister der Stadt, Herr Okayama Sôichi 岡山聡一, sagte auf einer Pressekonferenz am 24. August, dass das Geld als Ausgleich für die Lebensmittel- und Lebenshaltungskosten gedacht sei, die dadurch entstünden, dass die Kinder während der Schulschließung den ganzen Tag zuhause blieben. Er kündigte an, auch in Zukunft auf dieselbe Weise zu handeln, wenn auch andere Schulen geschlossen werden müssten. (Yomiuri Shimbun, 25. August 2020)
Am 24. August (Montag) haben zahlreiche Grund- und Mittelschulen in Tokio nach verkürzten Sommerferien von bloß 16 Tagen wieder geöffnet, um die durch die Coronakrise verlorene Unterrichtszeit wiedergutzumachen. Innerhalb Tokios wurden je nach lokalen Behörden unterschiedliche Regelungen dazu getroffen, so dass einige Schulen erst am 1. August wieder öffnen und bspw. wie in Mitaka Unterricht an Samstagen und längeren Nachmittagen nachholen. (Yomiuri Shimbun, 25. August 2020)
Laut dem japanischen Gesundheitsministerium haben sich die Sterberaten unter den verschiedenen Altersgruppen in Japan in der zweiten Welle im Vergleich zur ersten kaum verändert. Es weist darauf hin, dass es wichtig sei, die Krankheit bei Risikogruppen so schnell wie möglich zu identifizieren, um sie früh behandeln zu können. (Yomiuri Shimbun, 25. August 2020)
Ich möchte Sie natürlich weiterhin noch auf folgende Links hinweisen:
Eine nützliche Seite der Präfektur Tokio, in der Informationen rund um Covid-19 gesammelt werden, u.a. die Zahl der durchgeführten Tests: https://stopcovid19.metro.tokyo.lg.jp/en/.
Eine Internetseite, die die Auslastung an ICU-Betten in ganz Japan wiedergibt. https://www.stopcovid19.jp/. Hierbei handelt es sich scheinbar um eine nicht-staatliche Initiative.
Auf dieser von der japanischen Regierung betriebenen Internetseite wird die Zahl der Menschen, dich sich in den wichtigsten Bahnhöfen Tokios und Japans aufhalten oder ein- und aussteigen gezählt. Link (auf Japanisch)
Hiermit möchte Sie auch noch einmal auf den Corona-Bot aufmerksam machen. Wenn Sie als Ausländer in Japan unterwegs sind und Corona-Symptome zeigen oder bloß nach Informationen suchen, könnte dieser Chatbot für Sie hilfreich sein. Er fragt Sie nach Krankheitssymptomen ab und empfiehlt Ihnen dann eine Hotline, an die sie sich zur Beratung oder Diagnose wenden können. Er ist über Amazon Alexa und Line kostenlos in den Sprachen Japanisch, Englisch, Deutsch und Mandarin verfügbar. Mehr Informationen hier http://www.easydialog.org/coronabot/ . Das hier ist keine bezahlte Werbung. Ich fand die Idee bloß super-hilfreich und verbreite sie gerne weiter, denn am Ende könnte es vielleicht tatsächlich Leben oder zumindest Nerven retten.
Zu guter Letzt freue ich mich, wenn Sie diesen Newsletter via follow.it in dem Kästchen unten abonnieren. Ich habe ein kurzes Tutorial erstellt, damit Sie wissen, wie Sie die Einstellungen vornehmen, damit Sie den Newsletter täglich zur richtigen Uhrzeit und in voller Länge erhalten: Link.
Vielen Dank für die Lektüre. Ich wünsche Ihnen einen schönen Mittwoch.
Mit besten Grüßen,
Wolfgang Thiele
(wolfgang.thiele [at] fu-berlin.de)
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Results of the “Go-to-Travel” Campaign and a Town that Pays Ten Thousand Yen to Schoolchildren : Japan Covid-19 Newsletter, August 26, 2020
Good morning,
Here is the latest news about the Covid-19 situation in Japan.
489 new infections were confirmed nationwide on August 24,
95 in Tokyo, 39 in Kanagawa, 60 in Osaka, 43 in Aichi, 51 in Fukuoka, and 22 in Okinawa.
On August 25, there were 711 new infections nationwide,
182 in Tokyo, 57 in Kanagawa, 119 in Osaka, 43 in Aichi, 53 in Fukuoka, and 32 in Okinawa.
A total of 27 people passed away during the last two days.
The total number of people infected since the onset of the disease rose to 63,174,
the death toll rose to 1,216 people.
This graphic by NHK shows the current infections per 100.000 inhabitants for each prefecture. The five highest infection rates are currently in Okinawa, Tokyo, Osaka, Fukuoka, and Ishikawa.
According to the Japanese Ministry of Infrastructure, a total of 4.2 million people participated in the “Go-To-Travel” campaign in the first month of its existence. However, they mainly used the offer to travel to destinations in the vicinity of their homes. According to an evaluation of location information data from the telecommunications company KDDI (au), tourist locations in the vicinity of large metropolises, such as Kamakura in Kanagawa, benefited most from the campaign. However, more rural areas and Tokyo (which was excluded from the campaign) received almost no benefits, and, compared to the previous year, the number of visitors fell sharply. The number of 4.2 million travelers is not even a tenth of the 50 million travelers of the previous year. As it stands so far, the campaign has missed its goal by far. Yamaguchi Natsuo 山口那津男, the party chairman of junior coalition partner Kômeitô, called on the government not to continue excluding Tokyo from the campaign as new infections in the capital are on the decline. (Yomiuri Shimbun, August 26, 2020)
The town of Sôja 総社市 in Okayama has announced that it will provide 10,000 yen to support all students at the municipal middle school in compensation for a one-week school closure. The school closed between August 20 and August 26 because a teacher tested positive for Covid-19 shortly after attending a school ceremony on August 19. Although all teachers and students who had contact with him received PCR tests and no infection was found, it was nevertheless decided to temporarily close the school. On August 24, the city's mayor, Mr. Okayama Sôichi 岡山聡一, said at a press conference that the money was intended to compensate food and living expenses incurred by keeping children at home all day while the school was closed. He announced that he would continue to act in the same way in the future if other schools would have to close temporarily. (Yomiuri Shimbun, August 25, 2020)
On August 24 (Monday), numerous primary and secondary schools in Tokyo reopened after a shortened summer vacation of just 16 days in order to make up for teaching time lost due to the corona crisis. Depending on local authorities, there are different regulations within Tokyo. For example, some schools do not reopen until August 1st and, as in Mitaka, others have extended their teaching timetable, with teaching continuing longer into afternoons than usual, as well as on Saturdays. (Yomiuri Shimbun, August 25, 2020)
According to the Japanese Ministry of Health, death rates among different age groups in Japan have hardly changed in the second wave compared to the first. It points out that it is important to identify the disease in risk groups as quickly as possible in order to be able to treat them early. (Yomiuri Shimbun, August 25, 2020)
I would like to continue to draw your attention to these previously posted links:
A useful web-page by Tokyo Prefecture that collects information related to Covid-19, including the number of tests performed: https://stopcovid19.metro.tokyo.lg.jp/en/.
A website that shows the utilization of ICU beds across Japan. https://www.stopcovid19.jp/. This is apparently a non-governmental initiative.
This website, operated by the Japanese government, counts the number of people staying, boarding or disembarking in main train stations of Tokyo and Japan. As you can see, a decline of 60 to 80 percent is observed in almost all train stations. Link (in Japanese)
I would still like to draw your attention to the Corona bot. If you are a foreigner in Japan and show corona symptoms or are just looking for information, this chatbot could be helpful for you. It asks you about symptoms of illness and then recommends a hotline you can contact for advice or diagnosis. It is available free of charge in Japanese, English, German, and Mandarin via Amazon Alexa and Line. More information here under this link. This is no paid advertising. I just found the idea super-helpful and like to spread it, because in the end, it might actually save lives or at least nerves.
Last but not least, I’d be happy if you’d kindly consider subscribing to this newsletter via follow.it in the box above. I have created a short tutorial so that you know how to make the settings so that you receive the newsletter daily at the right time and in full length: Link.
Thank you for reading! I wish you a pleasant Wednesday.
Best Regards,
Wolfgang Thiele
(wolfgang.thiele [at] fu-berlin.de)
Edited by Tom Smith
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